CDt EST VOLLVERSTÄRKER
er verbauten mindestens ebenbürtig sein,
steht aber durch den Einbau in den Amp
auch anderen Quellen wie DVB-S zur Ver-
fügung. Er verteuert den wandlerlosen
8XP (1750 Euro) um 400 Euro und „ver-
wandelt" sogar ein altes Notebook in eine
HiEi-Komponente. Die etwa doppelt so
teure Qx-Wandlerkarte ist dagegen noch
mal eine Klasse für sich, besser als der
D A C im Cyrus CD 8 SE, mindestens ver-
gleichbar mit externen Wandlern der
Oberklasse wie etwa dem Cambridge
D A C Magic oder dem Music Hall D A C
25.2, sie wildert beinahe in den Sphären
eines PS Audio D L III. Der Aufpreis für
die Wandlertechnologie ist somit mode-
rat zu nennen.
Zwar ist Cyrus längst dem Markenzei-
chen „Preistipp“ im herkömmlichen Sin-
ne entwachsen, denn Studenten werden
hier kaum mehr angesprochen. Eher das,
was aus den Studenten von einst wurde.
Zudem ist die neue Generation etwas teu-
rer geworden. Aber preiswert bleiben die
kleinen Geräte gleichwohl, denn die vor al-
lem aus der Vorstufe D A C XP abgeleite-
ten Verbesserungen sind deutlich, die Be-
stückung mit Wandlertechnologie prima
und sinnvoll. Die musikalischen Aus-
drucksmöglichkeiten wie auch Ausstat-
tung und Verarbeitung der kleinen Kiste
fanden wir ganz erstaunlich. Die einzelnen
Tuningschritte waren sowohl bei Ge-
sangsstimmen mit Klavier oder Gitarre, et-
wa Norah Jones, Allan Taylor oder Tori
Arnos, als auch mittels komplexer Beetho-
ven-Sinfonien problemlos heraushörbar,
ohne aber den Charakter zu verändern.
Ich sage das nicht häufig, empfinde es
aber im Zusammenhang mit Cyrus auf-
richtig: Mit solchem Klang, auch schon
der Basisversion des 8XP d, kann man
verdammt lange Zeit verdammt glücklich
leben.
Tom Frantzen
Vertrieb:
Roza High End
Tel.: 040/6024477 www.roza.de
gende Adapter - nackte Kabel aufnehmen.
Ein weiteres einzigartiges und zudem w ill-
kommenes Merkmal, das die Cvrus-Kom-
ponenten auszeichnet, ist ihre Upgradefä-
higkeit. So kann der Vollverstärker 8 XPd
bei wachsenden Ansprüchen um ein ex-
ternes PSX-R-Netzteil erweitert werden,
natürlich ebenfalls im typischen Cyrus-
„Schuhkarton“.
Dies führt zu einer klanglich vorteil-
haften Arbeitsteilung, indem das inte-
grierte Netzteil die Endstufe und das zu-
sätzliche den Vorstufenteil mit Strom ver-
sorgt. Auch der integrierte, durchaus gu-
te Wandlerbaustein kann durch die op-
tionale
Qx-Wandlerkarte ersetzt
und
klanglich aufgewertet werden. Unmittel-
bar ab Werk so ausgeliefert bekommt der
8 XP eine frontale Qx-Markierung.
Grenzen der Messtechnik
Interessanterweise unterscheiden sich die
beiden in die Vollverstärker eingebauten
Wandler - „Onboard“ beim 8 XP d und
Qx-Karte im 8 XPd Qx - messtechnisch
kaum. Natürlich verfügt die Wandlersek-
tion über eine eigene Stromversorgung,
und es ist bewundernswert, wie Cyrus das
alles in diesem Gehäuse unterbringt. Die
Korrelation zur Messtechnik ist auch beim
PSX-R-Netzteil nur bedingt gegeben. So
wurden im direkten Vergleich die sehr gu-
ten Rauschwerte leicht schlechter, wenn
das PSX-R-Netzteil mit im Spiel war, wäh-
rend die Impulsleistung um zwei Prozent
anstieg. Rückt man das PSX-R im mögli-
chen Rahmen des kurzen Anschlusskabels
weiter weg, wird der Rauschwert besser.
Die klangliche Verbesserung dagegen ist
überraschend groß, hier wie auch aus
reichlicher Erfahrung mit Cyrus- Kompo-
nenten bewerten wir sie mit rund drei Pro-
zentpunkten. Souveränität und
vor
allem
Detail-
Cyrus packt jedem Verstärker
schraubbare Adapter für die unor-
thodoxen BFA-Anschlüsse (oben)
bei. „Ohne" passen nur Hohlhana-
nas, .
.mit" auch „nackte" Kabel,
aber keine üblichen Bananas
oder Kabelschuhe
reichtum nehmen hörbar zu, auch der
„Adrenalinspiegel“ Thelma Houstons in
„I’ve Got 'The Music in Me“ scheint höher.
Der Vortrag im „Analogbetrieb“ ist an
B&Ws CM 9 weit überdurchschnittlich
stimmig und dennoch ansatzlos agil, mit
einem ungewöhnlich großen Farbspek-
trum und liebevoller, nie harter Detail-
zeichnung. Sowohl die tonale als auch die
Balance zwischen Fein- und Grobdyna-
mik ist etwa bei „No Sanctuary Here“ von
Chris Jones erlesen, ungeachtet der noch
moderaten Preisklasse praktisch perfekt.
Selbst der konturiert-stämmige, pulsie-
rende Bass ist eher der eines „größeren“
Amps, allenfalls mit etwas weniger Druck
„unten“. Der „D“-Wandler ist bereits gut
und dürfte den in hochwertige CD-Play-
Das optionale externe
PSX-R-Nctzteil (750 Euro) ist
eine Art Turbo, es verleiht dem
Vortrag noch mehr Präzision und Auflösung
34 STEREO 6/2011
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